Wir neigen dazu, unseren Mund isoliert zu betrachten – zuständig für Kauen, Sprechen und ein schönes Lächeln.
Doch die Wahrheit ist vielschichtiger: Der Mund ist das entscheidende Eingangstor zu Ihrem gesamten Körper. Seine Gesundheit ist das Fundament für Ihr allgemeines Wohlbefinden.
Eine der größten, aber oft unterschätzten Gefahren in der Mundhöhle ist die Parodontitis, eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates. Viele verwechseln sie mit einer harmlosen Zahnfleischentzündung, doch sie ist weit mehr: eine schleichende Gefahr, die nicht nur Zähne lockert, sondern im ganzen Körper Schaden anrichten kann.
In diesem Artikel geht es darum, wie Sie eine Parodontitis erkennen und ihr vorbeugen können.
Die offene Wunde im Mund: Wie Bakterien auf Reisen gehen
Stellen Sie sich das entzündete Zahnfleisch bei einer Parodontitis nicht nur als gerötet vor, sondern als das, was es medizinisch ist: eine offene, chronisch entzündete Wunde. Diese Wundfläche kann, summiert man alle betroffenen Stellen im Mund, die Größe einer Handfläche erreichen.
Würden Sie eine solch große Wunde unbehandelt lassen? Nein. Und das aus einem guten Grund.
Denn über diese offene Pforte gelangen aggressive Bakterien und deren Giftstoffe direkt in Ihre Blutbahn. Ihr Kreislauf wird so zur Schnellstraße, die es den bakteriellen Angreifern ermöglicht, nahezu jeden Winkel Ihres Körpers zu erreichen – mit weitreichenden Folgen.
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Parodontitis und ihre wichtigsten Wechselwirkungen
Was im Mund als lokales Problem beginnt, entfaltet seine zerstörerische Kraft oft an ganz anderer Stelle. Die moderne Forschung hat die Zusammenhänge klar belegt:
- Herz-Kreislauf-System: Ein Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
Die Bakterien aus dem Mund können sich an den Innenwänden der Blutgefäße festsetzen und dort Entzündungen provozieren. Dies fördert die Entstehung von Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) und kann die Bildung von Blutgerinnseln begünstigen. Das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall steigt nachweislich.
- Diabetes: Ein gefährlicher Teufelskreis
Parodontitis und Diabetes sind wie zwei schlechte Partner, die sich gegenseitig bestärken. Die chronische Entzündung im Mund erschwert es dem Körper, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Umgekehrt begünstigt ein hoher Blutzucker das Wachstum von Bakterien und verschlimmert die Parodontitis. Diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist für beide Erkrankungen entscheidend.
- Atemwege: Eine direkte Bedrohung für die Lunge
Bakterien aus der Mundhöhle können leicht eingeatmet werden und sich in der Lunge ansiedeln. Besonders bei älteren oder immungeschwächten Menschen kann dies zu schweren Lungenentzündungen oder einer Verschlechterung chronischer Lungenerkrankungen wie COPD führen.
- Gelenke: Wenn die Entzündung wandert (Rheumatoide Arthritis)
Die chronische Entzündung im Mund versetzt das Immunsystem in ständige Alarmbereitschaft. Bei Menschen mit rheumatoider Arthritis kann dieser Dauerstress die Gelenkentzündungen nachweislich verstärken und die Schmerzen intensivieren.
- Schwangerschaft: Ein Risiko für das ungeborene Kind
Bei schwangeren Frauen kann eine unbehandelte Parodontitis das Risiko für eine Frühgeburt und ein zu geringes Geburtsgewicht des Kindes erhöhen. Die Entzündungsstoffe können die Wehentätigkeit zu früh auslösen.
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Die gute Nachricht: So können Sie einer Parodontitis vorbeugen
Sie sind diesem stillen Prozess nicht hilflos ausgeliefert. Im Gegenteil: Die Gesundheit Ihres Mundes ist einer der wirksamsten Hebel, um Ihre Allgemeingesundheit zu schützen. Die moderne Zahnmedizin bietet hocheffektive Wege, wie Sie einer Parodontitis vorbeugen können. Oder, wenn sie schon besteht, die Parodontitis zu stoppen und unter Kontrolle zu halten.
Das Fundament für alles ist eine gezielte Prävention und Therapie:
- 1. Professionelle Zahnreinigung (PZR): Sie ist die unverzichtbare Basis. Hier werden bakterielle Beläge auch an Stellen entfernt, die Sie zu Hause nicht erreichen. So nehmen wir den Bakterien den Nährboden.
- Systematische Parodontitis-Therapie: Wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist, reinigen wir die tiefen Zahnfleischtaschen sanft und gründlich. Das ist der entscheidende Schritt, um die Entzündung zu stoppen und die „offene Wunde“ im Mund zu schließen.
- Ihre Rolle zu Hause: Eine sorgfältige häusliche Mundhygiene, mit dem regelmäßigen Gebrauch von Zahnseide und Interdentalbürstchen nach unserer Anleitung, ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg.
Ihre Mundgesundheit ist ein zentraler Baustein für ein langes und vitales Leben. Betrachten Sie die Vorsorge nicht als Pflicht, sondern als eine der besten Investitionen in sich selbst.
Haben Sie öfter Zahnfleischbluten oder den Verdacht, dass bei Ihnen eine Parodontitis vorliegen könnte? Warten Sie nicht länger. Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie umfassend und finden den besten Weg, um nicht nur Ihr Lächeln und Ihre Zähne, sondern auch Ihren ganzen Körper zu schützen.
Bildnachweis: Prodente e.V. RS3218_diabetes_parodontitis
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