Die Füllungstherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der modernen Zahnmedizin, besonders wenn es darum geht, durch Karies entstandene Zahndefekte zu behandeln.
Ästhetische Füllungen, zum Beispiel eine Kompositfüllung, sind dabei heute eine häufige Wahl.
Dennoch stellen sich viele Patienten Fragen zur Haltbarkeit, Ästhetik und Eignung für verschiedene Zahnbereiche.
Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Fragen zu ästhetischen Füllungen und erklärt anschaulich, was es mit modernen Füllungsmaterialien und deren Eigenschaften auf sich hat.
1. Kann man eine Kompositfüllung nicht vom echten Zahn unterscheiden?
Eine der größten Stärken von Kompositfüllungen ist ihr ästhetisches Aussehen.
Anders als Amalgam, das grau und wenig unauffällig ist, lässt sich Komposit in verschiedenen Zahnfarben anmischen und dadurch sehr gut an den natürlichen Zahnton anpassen.
Es ist mit speziellen Schichttechniken und Polierverfahren sogar möglich, Komposit so zu gestalten, dass es nicht nur farblich, sondern auch in seiner Oberflächenstruktur dem natürlichen Zahn ähnelt.
Dies macht Kompositfüllungen besonders im Frontzahnbereich attraktiv, wo die Ästhetik eine große Rolle spielt.
Allerdings kommt es auf die Erfahrung des Zahnarztes und die Wahl des Materials an.
Ästhetische Füllungen aus Komposit können so unauffällig sein, dass sie vom Laien nicht vom echten Zahn zu unterscheiden sind.
Zahnärzte sprechen deshalb oft von einer „Chamäleon-Wirkung“, bei der sich die ästhetische Füllung unsichtbar in die umgebende Zahnsubstanz einfügt.
2. Wie lange halten ästhetische Füllungen?
Die Frage nach der Haltbarkeit von Kompositfüllungen ist eine der häufigsten Fragen, die uns gestellt wird.
In der Regel halten diese Füllungen etwa 5 bis 10 Jahre, wobei die Lebensdauer stark von der Position der Füllung und der Belastung beim Kauen abhängt. In weniger beanspruchten Bereichen, wie den Schneidezähnen, kann eine Kompositfüllung sogar deutlich länger halten.
Eine gute Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen tragen zudem zur Langlebigkeit von Kompositfüllungen bei.
Auch die Art des verwendeten Materials und die richtige Technik des Zahnarztes beeinflussen, wie lange die Füllung stabil bleibt.
Selbst wenn die Haltbarkeit bei Komposit oft als Nachteil im Vergleich zu Amalgam genannt wird, sind viele Patienten dennoch bereit, diese aufgrund der ästhetischen und gesundheitlichen Vorteile in Kauf zu nehmen.
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3. Aus welchem Material sind Komposite?
Komposite bestehen hauptsächlich aus einer Mischung aus Kunstharz und anorganischen Füllstoffen, die dem Material seine Formbarkeit und Härte verleihen. Im Detail setzen sich Komposite aus folgenden Bestandteilen zusammen:
- Organische Matrix (Kunstharz): Die Basis vieler Komposite ist ein Kunstharz. Dieser ist zähflüssig und ermöglicht, dass sich das Kompositmaterial gut in die Kavität einfügen lässt, bevor es mit Licht ausgehärtet wird.
- Anorganische Füllstoffe: In das Harz werden kleine Partikel aus anorganischen Materialien wie Quarz, Glas oder Keramik eingearbeitet. Diese Füllstoffe verbessern die Festigkeit, Abriebbeständigkeit und Belastbarkeit des Komposits. Und sie sorgen nicht zuletzt dafür, dass die Füllung sich nach Aushärtung optisch nicht von der sie umgebenden Zahnsubstanz unterscheiden lässt.
- Koppler (Silane): Diese Substanz sorgt dafür, dass die Füllstoffpartikel fest an der Harzmatrix haften. Silane verbessern die mechanischen Eigenschaften des Komposits und verhindern, dass sich die Partikel im Laufe der Zeit ablösen.
- Photoinitiatoren: Stoffe wie Campherchinon im Komposit sind verantwortlich für die Lichtaktivierung und Aushärtung des Materials. Sie werden durch blaues LED-Licht aktiviert, wodurch die chemische Reaktion gestartet wird, die das Komposit fest und stabil werden lässt.
Durch diese Kombination aus Harzen und Füllstoffen sind Komposite sowohl widerstandsfähig als auch ästhetisch ansprechend und lassen sich farblich gut an den natürlichen Zahn anpassen.
4. Warum eignet sich die Kompositfüllung nicht immer für Backenzähne, und was sind die Alternativen?
Kompositfüllungen sind im Backenzahnbereich, wo beim Kauen hohe Kräfte wirken, oft nicht die erste Wahl.
Komposite neigen bei starker Belastung dazu, schneller zu verschleißen und können im Vergleich zu anderen Materialien Risse bekommen. Diese sind dann wiederum die Eingangspforten für Bakterien, die zu dem negativen Befund des Sekundärkaries führen.
Besonders für große Defekte in den Seitenzähnen sind andere Materialien wie Keramikinlays oder Metallfüllungen in der Regel besser geeignet. Dazu demnächst mehr in einem anderen Blogartikel.
Eine vorübergehende Alternative sind auch Glasionomerzemente. Sie kommen jedoch nur für provisorische Füllungen infrage, da sie nicht sehr belastbar sind.
Die Materialwahl hängt also stark von der Position und Größe der Füllung sowie den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.
5. Was kostet eine Kompositfüllung im Vergleich zu Amalgam?
Die Kosten für ästhetische Füllungen können stark variieren, abhängig vom verwendeten Material und vom Aufwand der Behandlung.
Kompositfüllungen sind teurer als Amalgamfüllungen, weil sie mehr Zeit und Aufwand in der Verarbeitung erfordern, wenn das Ergebnis ästhetisch und lange haltbar sein soll. Sie werden, wenn überhaupt, nur anteilig von den Krankenkassen übernommen.
Amalgam wird in der Regel vollständig von der Krankenkasse bezahlt, doch aufgrund der potenziellen Gesundheitsrisiken und der ästhetischen Nachteile entscheiden sich immer mehr Menschen für das etwas kostspieligere, aber ästhetisch ansprechendere Komposit.
Keramikinlays und Goldfüllungen sind die teuersten Optionen, da sie sehr langlebig und individuell angefertigt werden. Diese Materialien sind für ihre Haltbarkeit und Festigkeit bekannt und lohnen sich oft für Patienten, die eine langfristige Lösung suchen. Dazu auch demnächst mehr.
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6. Was ist der Unterschied zwischen Bulkfill- und Mehrschichttechnik bei Kompositfüllungen?
In der Füllungstherapie gibt es unterschiedliche Techniken, um Kompositmaterialien aufzutragen.
Die Bulkfill-Technik erlaubt es, das Material in einer einzigen Schicht aufzutragen, was die Behandlungszeit verkürzt und die Technik vereinfacht. Sie eignet sich besonders für tiefere Kavitäten (Löcher) und sorgt durch die einheitliche Schichtdicke für eine gute Stabilität.
Aufgrund des geringeren ästhetischen Ergebnisses kommt dieses Verfahren, wenn überhaupt, nur für die hinteren Zähne zum Tragen.
Die Mehrschichttechnik ist hingegen aufwendiger. Sie wird schichtweise aufgetragen und nach jeder Schicht mit ultraviolettem Licht ausgehärtet.
Diese Methode ermöglicht es Zahnärzten, den Farbverlauf und die Transparenz der Füllung noch feiner zu gestalten. Eine solche Füllung unterscheidet sich überhaupt nicht von der sie umgebenden Zahnsubstanz, was besonders bei Frontzahnfüllungen von Vorteil ist.
Auch die Kontrolle der Schrumpfung ist hier besser möglich, weil hier kein Randspalt auftritt und damit das Risiko für Sekundärkaries deutlich geringer ist.
7. Wie wird eine Kompositfüllung in der Praxis gelegt?
Die Behandlung beginnt mit der gründlichen Reinigung des Zahnes und dem Entfernen von Karies.
Danach wird der Zahn angeätzt, um die Haftung des Komposits zu verbessern. Nach dem Anätzen folgt das Bonden, ein Zwischenschritt, der dafür sorgt, dass das Füllungsmaterial dauerhaft an der Zahnsubstanz haftet.
Schließlich wird das Komposit schichtweise in den Zahn eingebracht und jede Schicht einzeln ausgehärtet. Die Politur am Ende sorgt dafür, dass die neuen ästhetischen Füllungen glatt und ästhetisch ansprechend werden.
Da Kompositfüllungen lichtempfindlich sind, wird bei der Aushärtung eine spezielle Lampe verwendet, die das Material stabilisiert und fest werden lässt. Dieser Prozess ist für den Patienten vollkommen schmerzfrei und dauert meist nur wenige Minuten.
8. Wie wird eine Kompositfüllung dauerhaft hart gemacht?
Zur Aushärtung von Kompositfüllungen in der Zahnmedizin wird blaues LED-Licht verwendet, das eine Wellenlänge von etwa 430 bis 490 Nanometern hat.
Dieses blaue Licht aktiviert Photoinitiatoren im Kompositmaterial, wie z. B. Campherchinon, welche den Aushärtungsprozess starten. Der Lichtstrahl bewirkt eine chemische Reaktion, durch die das Material in wenigen Sekunden von einem pastenartigen Zustand in eine harte, belastbare Struktur übergeht.
Die speziellen LED-Lampen sind so entwickelt, dass sie genau das Lichtspektrum bieten, das für die schnelle und vollständige Aushärtung notwendig ist, und dabei die umliegenden Zahnschichten und das Zahnfleisch nicht erhitzen oder beschädigen.
Die Anwendung ist schmerzfrei und gewährleistet eine stabile, dauerhafte Füllung, die sofort belastbar ist. Dank dieser Technologie können Kompositfüllungen direkt in einer Sitzung abgeschlossen und an den Zahn angepasst werden.
9. Welche Rolle spielt die richtige Mundhygiene bei der Haltbarkeit von Füllungen?
Die Mundhygiene ist ein entscheidender Faktor, wenn es um die Haltbarkeit und Gesundheit von ästhetischen Füllungen geht.
Besonders bei Kompositfüllungen ist regelmäßiges Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide und Interdentalbürstchen wichtig, um Plaque und Bakterienansammlungen zu vermeiden, die zu Sekundärkaries führen können.
Außerdem sind regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt ratsam, um sicherzustellen, dass die Füllung intakt bleibt und potenzielle Schäden frühzeitig erkannt werden.
Wir raten zudem zu einer halbjährlichen professionellen Zahnreinigung, bei der Bakterien in schwer zugänglichen Räumen, wie zwischen den Zähnen und in den Zahnfleischtaschen entfernt werden.
Die dort stattfindende Politur der Zähne sorgt zusätzlich für einen guten Schutz, da Bakterien an glatter Zahnoberfläche schlechter anhaften.
Fazit:
Die Füllungstherapie bietet heute vielfältige Möglichkeiten, Defekte im Zahn zu behandeln und gleichzeitig eine ästhetische Versorgung zu gewährleisten.
Kompositfüllungen sind aufgrund ihrer Zahnfarbe und Anpassbarkeit im Frontzahnbereich besonders beliebt, haben jedoch im Backenzahnbereich gewisse Einschränkungen.
Die Wahl des Füllungsmaterials sollte immer individuell auf den Patienten abgestimmt sein und berücksichtigt Aspekte wie Haltbarkeit, Belastbarkeit, ästhetische Wünsche und Kosten.
Mit der richtigen Technik lassen sich Kompositfüllungen langlebig und unauffällig gestalten, sodass sie sich von der natürlichen Zahnsubstanz nahezu nicht unterscheiden.
Werden sie anschließend gut gepflegt und sauber gehalten, werden Sie langjährige Freude an Ihren ästhetischen Füllungen haben.
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